Noch in Arbeit
Mein Hauswein
Da die in dem vergilbten Büchlein, etwa aus den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, beschriebene Vorgehensweise sicher zum Erfolg führt, möchte ich diese und meine eigenen Erfahrungen hier beschreiben:
Wichtig: Sauberkeit ist oberstes Gebot!
- 2 Methoden
Methode 1 setzt die Verwendung von bereits vorhandenem Fruchtsaft voraus.
Die zweite Methode beschreibt die Saftgewinnung mittels einmaischen. Da die zweite Methode für mich die direkte Verarbeitung der Früchte beinhaltet, habe ich diese wie in der Vergangenheit bevorzugt, während die Kelterung aus Fruchtsaft bei mir weniger Interesse fand, da unterschiedliche Methoden der Saftgewinnung und die dafür verwendeten Geräte und Behälter das Bukett der Früchte beinflussen können und die eventuelle Hitzeinwirkung Inhaltstoffe beienflussen oder vernichten kann.
Bei der Methode 2 über die Maische ergibt sich folgender Ablauf:
Nach der Vermehrung der Weinhefe werden am nächsten Tag die Früchte gewaschen, zerkleinert mit 2/3 der vorgeschriebenen Wassermenge zusammen mit dem ersten Drittel der Zuckermenge und eventuell empfohlenen Zutaten in ein Gefäß gegeben und mit einem Tuch abgedeckt. Die Zutaten Hefenährsalz, Zitronensäure und Antigel sind jeweils bei den Rezepten angegeben. Bei 10 Liter Ansatz reicht meistens ein 10 Litereimer nicht aus, da während der bereits einsetzenden Gärung eine Fruchtkuchenschicht nach oben getrieben wird. Das Gefäß sollte 24 Stunden bei mindestens 20 Grad stehen bleiben. Am darauf folgenden Tag wird mittels einem Presssack der Saft gewonnen, wobei ich anschließend mittels einem Seihtuch/Leinensack noch vorhandene feste Bestandteile ausfiltere. Gute Erfahrungen habe ich neuerdings mit einem 33 Liter fassenden Maischebehälter mit Ablaßhahn und Gärröhrchen im Deckel gemacht. Auch bei einer Ausgangsmenge für 20 Liter Brombeerwein war dieser Behälter am nächsten Tag bis an den Deckel gefüllt, was auch am im Gärröhrchen aufsteigendem Fruchtsaft erkennbar war. Mittels Ablaßhahn habe ich den Fruchtsaft über einem Trichter mit Filtertuch auf die beiden 10-Liter-Glasballons verteilt, und den verbleibenden Fruchtkuchen anschließend mittels Filtertuch/-sack ausgepresst.
Der so gewonnen Saft wird zusammen mit dem zweiten Drittel der vorgeschriebenen Zuckermenge in die Gärballon gefüllt. Es sollten die Ballons nur etwa 3/4 gefüllt sein, da die einsetzende stürmische Gärung Platz benötigt. Verschlossen wird der Ballon mittels einem Gärschaumfänger(bei leichteren Weinlingen) oder Trichter, welche mit Gummistopfen oder Abdichtknetmasse auf der Ballonöffnung angebracht werden. Der von mir verwendetet Trichter wird mit einem Tuch bedeckt, und mit Schnur oder Gummi fliegendicht verschlossen.
Am folgenden Tag wird das letzte Drittel des Zuckers zugegeben.
Die stürmische Gärung mit einer kräftigen Schaumbildung dauert ca. 5 bis 8 Tage.
Die während der Gärung entstehenden Gase verdrängen den Luftsauerstoff, der die Ursache vieler Weinkrankheiten sein kann. Deshalb ist der Gärballon immer gefüllt zu halten. Faustregel: eine Daumenbreite vom Ballonhals entfernt. Somit ist bei nachlassender stürmischer Gärung mit abgekochtem Wasser oder mit noch vorhandenem Hauswein bis zu diesem Füllstand aufzufüllen. Den Verschluß des Gärballons bildet ein Gärröhrchen, in das Wasser gefüllt wird und oben mit einem Wattabausch der Eintritt von Obstfliegen verhindert wird. Für eine komplette Gärung rechnet man bei schweren Getränken 8 - 12 Wochen.
Etwa nach 6 Wochen zieht man das erste Mal mit einem Schlauch vom dem sich bildenden Bodensatz ab.
Bei zu langem Stehen des Weinlings auf dem Bodensatz, könnte das Getränk durch die zu Boden sinkenden Hefezellen und Fruchtbestandteile im Geschmack verfälscht werden. Das Abziehen vom Bodensatz wird bis zur vollkommenen Klärung wiederholt. Dabei wird der Gärballon möglichsts wenig bewegt. Bei schweren(rotem) Weinling kann man im hohen Strahl aus dem Schlauch abziehen. Der Verlust an Flüssigkeit wird mittels eventuell vorhandenem Wein, oder mit abgekochtem Wasser nach dem Weiderauffüllen des Gär-Ballons ausgeglichen.
Für mich ist der Wein fertig, wenn die Gärung bendet ist, also so gut wie keine Gasbläschen mehr aufsteigen und eine Kerzenflamme auf der Gegenseite des Ballons gehalten, vollkommen klar (ohne "Hof") erscheint.
Eine irgendwie geartete Behandlung der Früchte oder des fertigen Getränkes mit Chemikalien habe ich nie praktiziert.
In der weiteren Bearbeitung dieser Seite folgen noch u.a.
- Besonders geeignete Früchte und deren Mischungen
- Alte Rezepte
- Das Abziehen auf Flaschen und die Abschlußbehandlung
- Haltbarmachung des Obstweines
Mein Favoriten bei der Obstweinbereitung sind:
Johannisbeeren: ??kg rote Johannisbeeren plus 1kg schwarze Johannisbeeren
Sauerkirchen
Brombeeren
Hagebutten
Bei diesen Obstsorten kann bei sorgfältiger Arbeit auch dem Anfänger wenig schief gehen.
Das Ergebnis ist in den meisten Fällen ein schmackhafter und gehaltvoller Haus-Wein, der bestimmt seine Liebhaber findet.
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